Naturnahes Wander-Abenteuer nimmt (langsam) Fahrt auf!

Kommen die Trekking-Plätze 2023? Es hat lange gedauert, bis die Kreisverwaltung zu der vom Kreistag bereits 2020 beschlossenen Einrichtung von Trekkingplätzen entlang des Rothaarsteigs einen ersten Sachstandsbericht gegeben hat. Im letzten Ausschuss für Kultur und Tourismus war es dann endlich so weit. Zur Erinnerung, die FDP hatte im Oktober 2020 den Antrag eingebracht, entlang der Wanderstrecken in Siegen-Wittgenstein 15 Trekkingplätze einzurichten. Der Kreistag sprach sich ebenfalls dafür aus. Trekkingplätze liegen versteckt im Wald, es sind große Holzpodeste, auf denen zwei bis drei Zelte mittels stabiler Ösen verankert werden können.  Ergänzt werden die durch eine Sitz- und Essgelegenheit sowie einer Bio-Toilette. Die Idee hat ihr Vorbild in den Eifel-Plattformen, die im Naturpark Nord-Eifel (Hohes Fenn) bereits seit Jahren zu beliebten Tourismusmagneten geworden sind. Der Fraktionsvorsitzende der Liberalen, Guido Müller, hat sie dort beim Wandern „entdeckt“ und die Idee nach Siegen-Wittgenstein mitgenommen. Immer mehr Wanderer suchen solche Plätze in Deutschland für das „Natur-Trekking“ – Wandern mit Rucksack und Zelten mitten in der Natur, auf eigene Faust. Die Naturlagerplätze liegen versteckt im Wald. Die genauen Geo-Daten erhalten nur Trekking-Freunde, die den Platz beim Naturpark anfragen und reservieren. Entlang des Rothaarsteiges gibt es auf Siegerländer und Wittgensteiner Boden leider noch keine Lösung für dieses „naturnahe Abenteuer“.

Die Idee hat ihr Vorbild in den Eifel-Plattformen, die im Naturpark Nord-Eifel (Hohes Fenn) bereits seit Jahren zu beliebten Tourismusmagneten geworden sind. Guido Müller, hat sie dort beim Wandern „entdeckt“ und die Idee in die Heimat mitgebracht.

Sechs Standorte sollen 2023 nun umgesetzt werden

Eigentlich war per Antrag im Kreistag beschlossen, dass alle 15 Trekkingplätze bis Ende 2022 eingerichtet werden sollen. Davon – so musste die Verwaltung einräumen – ist man weit entfernt. Immerhin versprach die Verwaltung jetzt Fahrt aufzunehmen und sechs Plätze in diesem Jahr umzusetzen. Allerdings sind noch nicht einmal die Standorte final bestimmt. Alle Kommunen haben Interesse angemeldet und 40 Standorte wurden dem Kreis als Vorschlag gemeldet. Der Touristikverband Siegerland-Wittgenstein hat es nicht geschafft, angeblich begründet mit der Borkenkäferkalamität, die ersten sechs Standorte festzulegen. Guido Müller, Fraktionsvorsitzender der FDP, hat im Kultur- und Tourismusausschuss das sehr langsame Wirken der Touristiker kritisiert und fordert zur kommenden Ausschusssitzung greifbare Ergebnisse. „Das geht so langsam. Es ist schon schade, wie eine gute Idee einfach liegengelassen wird. Der Auftritt des Touristikverband im Ausschuss war allerdings insgesamt enttäuschend. Und wenn man den Borkenkäfer als Erklärung anführt, dann hätte man doch von den ersten vierzig Vorschlägen schon mal die Standorte final prüfen können, die in einem reinen Laubwald liegen.“ Zur nächsten Sitzung des Ausschusses im März hat der Liberale den Touristikverband dann auch aufgefordert belastbare Planungen vorzustellen und auch eine Lösung für das Buchungsprozedere zu präsentieren.

„Das geht so langsam. Es ist schon schade, wie eine gute Idee einfach liegengelassen wird“, meint Guido Müller, Fraktionsvorsitzender der FDP im Kreistag.

Starke Auslastung in der Eifel, schnelle Umsetzung der Idee im Sauerland

Über die Wintermonate soll nun eine erneute Überprüfung stattfinden, die im besten Fall auf Basis von Begehungen vor Ort und unter Einbezug der zuständigen Fachbehörden erfolgen wird. Haushaltsmittel für das Projekt sind im – noch zu beschließenden Haushalt – berücksichtigt. Die Kosten für diese Naturlagerplätze sind verhältnismäßig günstig. Zwischen 4.000 und 5.000 Euro kosten die Waldplattformen nach Auskunft der Eifler-Touristiker. Eine Bio-Toilette liegt bei circa 2.500 Euro. Im Naturpark Nord-Eifel liegt die Auslastung während der Saison bei starken 98 Prozent. Die Trekkingplätze sind ein besonderes Erlebnis. Im Sauerland wird die Idee schneller umgesetzt. Sechs Modellplätze gibt es dort mittlerweile, die über die Webseite des Naturpark Sauerland-Rothaargebirge (www.naturpark-sauerland-rothaargebirge.de/Trekking/Trekkingplaetze) gebucht werden können und dort im Titel sogar mit einem Bild der Ginsburg beworben werden. „Wäre es nicht so traurig, könnte man glatt darüber lachen“, so Müller, denn 2020 schlugen die Liberalen im Ausschuss einen ersten Standort direkt an der Ginsburg vor. Dabei ist man mit der Idee fast zeitgleich gestartet. „Zeit, dass Siegen-Wittgenstein nachzieht und den erfolgreichen Tourismus nicht nur den Sauerländern überlässt, oder?“, fragt er abschließend.