Großes Verständnis für die bürgerliche Trassenvariante im heimischen Heestal

Angela Freimuth besuchte Bürgerinitiativen Junkernhees und Meiswinkel:

Die südwestfälische Abgeordnete Angela Freimuth (FDP), die zugleich Vizepräsidentin des nordrhein-westfälischen Landtages ist, zeigte sich kürzlich beim ihrem Besuch – anlässlich der Planungen der Firma Amprion zur 380-kV-Höchstspannungsleitung nebst neuem Umspannwerk – im Heestal überrascht. „Hier habe ich in der Tat eine Bürgerinitiative (BI) kennengelernt, die nicht nur einfach dagegen ist, sondern ganz im bürgerlichen Sinne selbstständig Alternativen aufzeigt. Ich bin beeindruckt von der dezidierten Ausarbeitung der dargestellten Optionen und des großen Engagements.“

Dankbar für Unterstützung

Aufgrund der durch die BI aufgezeigten Alterativen, „hätten Amprion und die Bezirksregierung im Heestal die einmalige Chance ein komplettes Tal zu entlasten, anstelle es mit Megamasten und einer gigantischen Industriehalle (50x30x15m) auf alle Zeiten zu zerstören“, so verdeutlicht Ansgar Klein von der BI Junkernhees der Abgeordneten. Klein berichtet weiter, dass z. B. der Mast 373, der direkt zwischen „Schloss Junkernhees“ und der „Dännischen Wiese“ geplant ist, ca. 80 Meter hoch werden soll. „Das wäre eine Erhöhung um das ca. dreifache, in der Fläche das ca. 25-fache und im Volumen das 72-fache des derzeitigen Bestandes. Amprion redet hier von einer geringfügigen Veränderung“ ärgert sich Klein. Mitstreiter Sascha Reller, ebenfalls BI Junkernhees, geht auf die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange zur Amprions Antragstrasse durch den geschützten Kulturlandschaftsraum Heestal ein: „Die sind vernichtend!“ Der LWL zum Beispiel schreibt zur Umspannanlage: „Diese zusätzliche massive Störung führt letztendlich zu einer unverträglichen, erheblichen Beeinträchtigung der historischen Kulturlandschaft.“ „Nun muss sich Amprion doch bewegen“, meint Reller „wir sind sehr dankbar, dass Frau Freimuth uns hierbei unterstützen möchte!“

Optionen ökonomisch und ökologisch geeignet

Für Reller ist das Fazit klar: „Betroffene Städte, Kommunen, Kreise, Bürger und viele Träger öffentlicher Belange sind sich doch alle einig. Die Planungsunterlagen von Amprion verdienen die Note mangelhaft. Dies muss auch die Bezirksregierung als genehmigende Behörde eingestehen und Amprion mahnen. Nicht wir Bürger/innen bremsen das Projekt Energiewende, die wir im Übrigen auch bezahlen, sondern die mangelhafte Planung von Amprion, die unser aller Geld verschwenden.“ Angela Freimuth kann den Unmut verstehen, denn die vorgestellte Trassenvariante scheint auch aus ihrer Sicht ökonomisch und ökologisch geeignet. „Wir wollen den zügigen Netzausbau. Warum aber die im großen kommunalen und bürgerschaftlichen Konsens erarbeitete und gewünschte Alternative nicht ernsthaft verfolgt wird, erschließt sich mir nicht. “

Auf Initiative der Freien Demokraten Kreuztal traf sich die südwestfälische Abgeordnete Angela Freimuth (FDP), die zugleich Vizepräsidentin des nordrhein-westfälischen Landtages ist, kürzlich mit den Bürgerinitiativen Junkernhees und Meiswinkel im Heestal und informierte sich dabei vor Ort über mögliche Alternativen zu den Planungen der Firma Amprion hinsichtlich der 380-kV-Höchstspannungsleitung nebst neuem Umspannwerk.

Verträglich für die Menschen und die Natur

Der Besuch der Abgeordneten Freimuth kam zustande auf Initiative des liberalen Fraktionsvorsitzenden im Rat der Stadt Kreuztal, Frank Frisch. „Schon über Jahre hinweg verfolgt die FDP Kreuztal die gewissenhafte und kritische Arbeit der BI Junkernhees zur  Trassenführung der 380-kV-Höchstspannungsleitung durch das landschaftlich und kulturhistorisch wertvolle Heestal“ betont Frisch. „Wir sind sehr froh darüber, dass sich nach dem Kurzbesuch des Wirtschaftsministers Prof. Dr. Andreas Pinkwart in Junkernhees ein ausführlicher, sehr detaillierter Gedankenaustausch mit unserer FDP-Landtagsabgeordneten Angela Freimuth ergeben hat, bei dem die Bürgerinitiative Junkernhees eine andere Linienführung der Stromleitung vorstellen und beschreiben konnte, die verträglich für die Menschen und die Natur ist – auch dass die Umspannstation in dem sensiblen Bereich völlig fehl am Platze ist, wird deutlich. Ich wünsche, dass es Angela Freimuth gelingen wird, für die Kritikpunkte und die guten Vorschläge der Bürgerinitiative, bei der Bezirksregierung „offene Ohren“ zu finden“, so der rührige Lokalpolitiker.

An konstruktiver Lösung interessiert

Abgerundet wurde das Bild des Informationsbesuchs durch die Teilnahme der Repräsentanten der benachbarten BI Meiswinkel (aus Siegen). Auch hier sorgt man sich. „Strommasten im Abstand von unter 100 m zur Wohnbebauung bedeuten gesundheitliche Gefahren für die Anwohner und sollten bei Planungen von Höchstspannungsleitungen ausgeschlossen werden. Hier sollten keine Abstriche vom vorbeugenden Bevölkerungsschutz gemacht werden“ erklärt Christian Bode (BI Meiswinkel). Dr. Michael Klauke (BI Meiswinkel) ergänzt: „Wir zeigen durch unsere überörtliche Zusammenarbeit der Bürgerinitiativen deutlich, dass wir an einer konstruktiven Lösung interessiert sind und bei der Realisation einer Variante nach Kräften helfen. Der Verbleib in der geplanten Trasse ist dabei jedoch aus vielerlei Gründen keine Option.“ Klauke fasst abschließend zusammen und berichtet dabei von der bereits erteilten Zustimmung aller Grundstücks- und Waldbesitzer, ihre Flächen zum Bau der Alternativtrasse zu nutzen, nicht aber zur Erweiterung der bestehenden Trasse. Auch das beeindruckt Freimuth: „Gerade im Sinne eines zügigen Netzausbaus sollten sich die Beteiligten auf Augenhöhe an einen Tisch setzen.“