Kreistagsfraktion für Eissporthalle

Da war selbst der Fraktionsvorsitzende überrascht: Guido Müller wollte die Mitglieder und Sachkundigen Bürger der liberalen Fraktion im Kreistag defensiv vorbereiten, das Ansinnen der FDP-Ratsfraktion in Netphen für den Erhalt der Eissporthalle zu unterstützen. Die FDP in Netphen, ebenso wie CDU und Grüne, machen sich in der „Keiler-Kommune“ stark für den Erhalt bzw. Neuanfang des Eissports in Siegen-Wittgenstein. „Das brauchte nicht viel Überzeugungsarbeit. Die Fraktion hat unisono klargemacht, dass sie hinter dem Vorhaben steht. Wir werden, wenn der Kreistag gefordert wird – und die Konzepte und finanziellen Vorstellungen stimmen – für die Eissporthalle votieren. Für den Eissport in unserer Region, egal ob Breiten- oder Leistungssport“, stellt Müller klar. Die Liberalen nehmen auch Bezug zur Modernisierung des Kunstturnleistungszentrums in Dreis-Tiefenbach vor einigen Jahren. Auch hier entschied der Kreistag für eine Unterstützung. Ähnlich soll nun auch beim Eissport verfahren werden. Dass beide Anlagen in der gleichen Kommune liegen, stellt für die Liberalen kein Problem dar. „Es ist egal wo die Sportstätte liegt“ so Fraktionskollege Andreas Klein. „Es geht hier nicht um eine Spaßtrampolinhalle in einer Gemeinde, das ist nicht unser Anspruch, sondern um eine sportliche Alleinstellung für den gesamten Kreis“ gibt er einen Seitenhieb auf die ebenfalls in Netphen befindliche Freizeithalle. Kinder und Jugendliche soll wieder eine Freizeit- und auch Schulsporteinrichtung geboten werden, der Eissport – egal ob Eishockey oder Eiskunstlauf endlich wieder eine Heimat bekommen.

Keine Eventhalle, es geht um Sport

Überzeugungsarbeit leisteten im Vorfeld sowohl der FDP-Ortsvorsitzende Olaf Althaus, als auch der CDU-Kollege Sebastian Zimmermann. Natürlich muss sich Netphen auch gefallen lassen, dass nicht alles möglich sein wird. „Im Mittelpunkt steht der Sport, nicht der Neubau einer Eventhalle, an dieser Aufgabe muss sich die Gemeinde in der Konzeption messen lassen. Und klar ist auch, dass die Folgekosten durch Investoren und Kommune getragen werden müssen“ ergänzt Peter Hanke die Bedingungen für die Zustimmung. Also viele Hausaufgaben für Netpher Verwaltung, Investoren und Kommunalpolitiker. Klar ist aus Sicht der Liberalen, dass man sich die durch Zufall erhaltenen Fördermittel nicht nehmen lassen darf. Kritik gab es natürlich auch an die Verantwortlichen in Netphen. Denn die Sportanlage und das Thema Eissport sind über Jahre hinweg stiefmütterlich behandelt worden. Wer eine technische und bauliche Anlage in der Verantwortung hat, muss diese auch pflegen. Das ist in den vergangenen Jahren nicht gemacht worden. Es war in der Fraktionssitzung schließlich der Hilchenbacher Karl-Heinz Jungbluth der daran erinnerte, wie viele Generationen von Kindern – samt ihren Familien – in den 80er- und 90er-Jahren das „Hettlage“-Eislaufstadion angesteuert haben. „Wenn der Zuspruch wieder so würde, dann kann sich eigentlich keiner im Kreistag diesem Vorhaben verwehren“ ist sich Guido Müller abschließend sicher. Der Weg dorthin ist aber noch weit. Bislang gibt es nur eine erste Anfrage der Linken, aber noch keine konkrete Forderung aus Netphen. Schön wäre es natürlich, wenn die Netpher Parteien hier mit einer Stimme – und einer Idee – sprechen würden. Die Zustimmung der Freien Demokraten soll auch Mut machen, diesen Weg zu gehen. Wenn der Kreis Signale sendet, dann werden sich auch andere Unterstützer, da sind sich die Liberalen sicher, aus der Deckung trauen.