Artenschutzprojekt Wisente – Müller: Herrenlosigkeit ins Auge fassen

Mit klarer Mehrheit und nach kontroverser Diskussion ist der Kreistag den Empfehlungen des Runden Tisches Wisente gefolgt. 30 zu 20 ging die – von der SPD geforderte – geheime Abstimmung aus. Die Sozialdemokraten hofften, damit den Beschluss zu verhindern. Die FDP hat zusammen mit Grünen, CDU und WIR Bürger den Antrag geschrieben und eingebracht. Man einigte sich mit der Verwaltung auf einen gemeinsamen Antrag. Das Besondere ist, dass sich nun erstmals auch der Kreis mit Finanzmitteln bei dem einzigartigen Artenschutzprojekt beteiligt. „Nun ist das Land gefordert, es darf sich hier nicht mehr wegducken. Es ist an der Zeit, die Herrenlosigkeit der Herde ins Auge zu fassen. Es wird sowieso darauf hinauslaufen“, erklärt Fraktionsvorsitzender Guido Müller, der mit am Runden Tisch saß und mit verhandelt hat. Nach seiner Ansicht gibt es bereits eine formale Anerkennung der EU zu der heimischen Herde. Aktuell wird geprüft, ob damit faktisch schon eine Herrenlosigkeit festgestellt wurde und das Land als nachgelagerte Institution nur noch vollziehen muss. Davon angenommen bleibt die Neuausrichtung des Herdenmanagement. Mit dem Kölner Zoo und der Wildtierstiftung wurden hier starke Partner gefunden. Die Kreisbeteiligung liegt bei 75.000 EUR im Jahr. Die FDP ist seit der ersten Stunde ein starker Unterstützer des Artenschutzprojektes. Die Auswilderung und Feststellung der Herrenlose gehörte von Anfang an bei den Planungen dazu. Aktuell sind rund 45 Tiere in den heimischen Wäldern unterwegs. Gestartet ist man mit acht Tieren. Die Herde soll auf Dauer auf 25 Tiere reduziert werden. Die anderen Tiere sollen an andere Artenschutzprojekte vermittelt werden.